Wenn Kinder ständig Ängste haben und sich dies durch Alpträume bemerkbar macht – Wie reagiert man richtig?

Ältere Kinder haben sehr oft Schlafstörungen, da sie unter zu vielen Ängsten leiden. Diese Ängste verfolgen sie bis in die Träume, sodass sie Alpträume kriegen, wach werden und wiederum Angst haben erneut einzuschlafen. Wie kann man Kinder in solchen Situationen unterstützen und woher kommen diese Ängste eigentlich? In diesem Beitrag möchte ich Ihnen aufzeigen, wie Sie am einfachsten damit umgehen lernen und was zu tun ist, wenn die Nächte ein wahrer Alptraum sind.

Haben Kinder erst einmal Angst entwickelt, muss man sich ernsthaft damit beschäftigen, ihnen diese wieder zu nehmen. Anstatt die Angst des Kindes runter zu reden oder sogar zu fördern, sollte man sie annehmen und dem Kind klar werden lassen. Je nach Alter des Kindes kann dies durch Gespräche oder auch Bilderbuchbetrachtungen erfolgen.

Versuchen Sie folgende Aspekte umzusetzen, um Ihrem Kind endlich wieder erholsame Nächte zu ermöglich:

Ermuntern Sie Ihr Kind zu seiner Angst zu stehen! Nur wenn Sie wissen, dass es Ängste verspürt oder etwas ihrem Kind Angst macht, können Sie sich darum kümmern und gegebenenfalls etwas ändern.

Schenken Sie Ihrem Kind zudem viel Aufmerksamkeit! Hören Sie ihm zu, lenken Sie es nicht nur durch Anweisungen, sondern nehmen Sie Ihr Kind ernst. Aus dieser Aufmerksamkeit wächst Stärke, welche das Selbstbewusstsein wachsen lässt. Selbstbewusstsein fördert den Mut und die Entwicklung der Persönlichkeit wird gestärkt. Sie werden sich sicherer fühlen!

Des Weiteren benötigt Ihr Kind Freiraum, um sich auf Entdeckungsreise zu begeben und neue Erfahrungen zu sammeln. Lassen Sie die Selbstbildungspotenziale Ihres Kleinsten arbeiten. Selbst wenn Sie Gefahr erkennen, ermutigen Sie Ihr Kleinstes es zu versuchen. Wenn Sie scheitern, lernen Sie nochmal neu zu beginnen. Hindern Sie es von Vornerein an der neuen Erfahrung, werden Ängste davor geschürt und der Mut verlässt das Kind, vielleicht sogar für immer. Sollte es dann doch noch schief gehen, sollten Sie stets gewappnet sein, einzugreifen und es vor großer Gefahr zu schützen.

Bei Verlustängsten ist es besonders wichtig, dass Ihr Kind auf Sie zählen kann! Wenn Sie es zum Beispiel abends ins Bett legen, sagen Sie unbedingt, dass sie nebenan sind und kommen, sobald es sie braucht! Ihr Kind muss sehen, dass es sich auf Sie verlassen kann. Wird das Vertrauen gebrochen, wachsen die Ängste von Mal zu Mal mehr! Verhindern Sie diese Erfahrung, wenn Ihr Kind selbstbewusster werden soll. Denn nur wenn es auf Sie vertrauen kann, lernt es die Angst abzulegen und „stärker“ zu werden.

Versuchen Sie alltägliche Situationen einzuüben, bei denen Ihr Kind Angst hat „Nein“ zu sagen. Führen Sie Rollenspiele durch oder schauen Sie sich gemeinsam Bücher an. Es gibt spezielle Bilderbücher zu Themen wie „Gehe nie mit einem Fremden mit“ oder „Nein, das ist mein Spielzeug!“. Erarbeiten Sie das Thema Angst vor dem „Nein“ ausführlich. Es könnte Ihr Kind vor gefährlichen Situationen, aber auch vor der „Opferrolle“ später in der Schule schützen.

Ängste zeigen sich oft durch einen gesenkten Blick oder auch eine gebeugte Körperhaltung. Kinder machen sich durch Angst angreifbar für andere. Versuchen Sie, zum Beispiel durch kindliche Yoga Übungen, Ihrem Kind einen selbstbewussten Gang näher zu bringen. Hier eignet sich besonders gut ein kleines „Kinder – Yoga“. Spielen Sie den großen Gorilla nach, der die Schultern nach hinten zieht und die Brust raustreckt oder aber auch die Giraffe mit dem langen Hals, die immer hochschaut. Solche einfachen Übungen zeigen den Kindern spielend, wie „ihre Vorbilder“ sich bewegen. Üben Sie diese Bewegungen mit den Kindern ein, damit sie voller Selbstvertrauen den Gang zum Kindergarten oder zur Schule meistern.

Schreien Sie die Angst mit Ihrem Kind hinaus. Gehen Sie nach draußen auf ein großes Feld oder suchen Sie sich einen schallenden Raum im Haus. Erfinden Sie mit Ihrem Kleinsten einen „Schrei“. Dies könnte zum Beispiel sein: „Ich habe keine Angst!“ Schreien Sie es laut und mit voller Wucht aus sich raus. Ihr Kind wird Freude daran haben und die Angst wird den Kleinen symbolisch verlassen. Eine witzige Alternative hierzu ist es, in einen Schrank oder sogar die Kloschlüssel zu schreien. Klingt suspekt, befreit einen aber genauso gut wie der Schrei draußen.

Ältere, manchmal auch schon die jüngeren Kinder können in einem Kurs angemeldet werden, der sie stark werden lässt. Dies könnte zum Beispiel ein Karate oder Judo Verein sein. Ebenso können Kinder „Selbstverteidigungskurse“ besuchen, die ihr Selbstvertrauen aufbauen und ihnen Stärke geben. Oftmals reicht bereits der Besuch eines solchen Kurses aus, damit die Kinder Ängste ablegen. Sie können sich nun schließlich wehren, wenn Gefahr droht. Bereits der Gedanke, dass man etwas kann führt zu einer Stärkung des Selbstvertrauens und lässt Alpträume zu wunderschönen Träumen werden.

Ängste können die Kindheit Ihres Kleinsten stark beeinflussen. Sie als Eltern benötigen deshalb ein großes Repertoire an Handlungsmöglichkeiten, um Ihr Kind in Angstsituationen bestmöglich zu begleiten und Lösungsansätze aufzuzeigen.

Schaffen Kinder es die Ängste zu überwinden, ernten sie Erfolge und stärken somit ihr Selbstbewusstsein. Vergessen Sie niemals, dass Sie die Ängste nur bestärken, wenn Sie Ihrem Kind „negative Botschaften“ senden. Lassen Sie es sich frei entfalten. 

Auch wenn Ihnen die Rutsche besonders hoch vorkommt: Ihr Kind weiß genau, welche Fähigkeiten es bereits besitzt und was es noch erlernen muss.

Sie werden staunen, was Ihr Kleinster bereits alles kann, wenn Sie ihn einfach mal machen lassen.

Versuchen Sie abends auf Fernsehsendungen zu verzichten und sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Kind über den Tag. Bevor es ins Bett geht, sollten alle Gedanken aus dem Kopf sein! Nur so kann es sich entspannt schlafen legen und muss keine Angst vor bösen Träumen haben.

Stellen Sie sich vor, wie Sie sich fühlen, wenn Sie wissen, dass am nächsten Tag ein schlimmer Termin bevorsteht oder der Tag doof geendet ist und Dinge ungeklärt geblieben sind. Dann können Sie auch nicht schlafen und wachen meist öfter auf, weil der Kopf voller Gedanken ist. Versuchen Sie deshalb auch bei Ihrem Kind, alles vorher aus dem Kopf zu bekommen, damit es entspannt schlafen kann und morgens wieder top fit und fröhlich ist.

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